Drawdown: Europa geht neuen Weg im Klimaschutz

EIT Climate-KIC, dena und European Climate Foundation starten Initiative für Entwicklung und Kommunikation von Klimaschutzlösungen

In Anlehnung an die globale Klimaschutzinitiative „Project Drawdown“ hat ein Bündnis von Energie- und Klimaschutzorganisationen einen europäischen Ableger gegründet. „Drawdown Europe“ wird als Zentrum für Forschung, Innovation, Umsetzung und Demonstration von Klimaschutzlösungen in Europa dienen. Engagierte Menschen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft können sich an der Initiative beteiligen und ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen. Gestartet wurde die Initiative mit einer internationalen Veranstaltung am 17. April in Berlin, angestoßen von der Deutschen Energie-Agentur (dena), EIT Climate-KIC und der European Climate Foundation (ECF) in Kooperation mit Project Drawdown.

Bei der Auftaktveranstaltung sprachen unter anderem Svenja Schulze (Bundesumweltministerin), Hans Joachim Schellnhuber (Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Botschafter von EIT Climate-KIC), Jules Kortenhorst (CEO, Rocky Mountain Institute, USA), Per Espen Stoknes (Psychologe und Ökonom, Norwegen) und Lucia Bakulumpagi-Wamala (Unternehmerin, Uganda).

Über Drawdown

Drawdown steht im Klimaschutz für den Moment, in dem die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre ihren Höhepunkt erreicht und beginnt abzunehmen. Project Drawdown ist eine gemeinnützige Organisation. Sie wurde 2013 gegründet und setzt sich dafür ein, Drawdown als Kernziel für die Menschheit zu etablieren und entsprechende Maßnahmen anzustoßen. Dafür kartiert, misst, berechnet und kommuniziert Project Drawdown die wichtigsten Lösungen zur Eindämmung der Erderwärmung. Das Team besteht aus über 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus sechs Kontinenten und über 120 Beraterinnen und Beratern aus den Bereichen Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Kultur etc.

Project Drawdown hat 100 aktuelle Lösungsansätze ausgewertet. Diese können in sieben Bereiche zusammengefasst werden: Gebäude und Städte, Stromerzeugung, Nahrung, Landnutzung, Wertstoffe, Transport sowie Frauen und Mädchen. Die Lösungen, die nach den Untersuchungen von Project Drawdown zum Beispiel am meisten erreichen, sind Kältetechnik, Windkraftanlagen (an Land) und die Reduktion von Nahrungsmittelabfällen. Die Szenarien zeigen, dass Drawdown bis 2050 erreicht werden kann. Alle 100 Lösungen sind in dem Buch „Drawdown: The Most Comprehensive Plan Ever Proposed to Reverse Global Warming” für ein breites Publikum aufbereitet.

Stimmen zu Drawdown Europe

Drawdown Europe Launch Berlin

Kirsten Dunlop, Hauptgeschäftsführerin von EIT Climate-KIC:

„Eine der größten Hürden für den Klimaschutz ist die Ungleichheit im Zugang zu Wissen, Innovation und Training. EIT Climate-KIC verfügt über viel Expertise, Einblick und Leistungsfähigkeit im Bereich Innovation und Klimaschutz. Wir freuen uns darauf, diese bei Drawdown Europe einzubringen. Umgekehrt werden wir von der Forschung und den Analysen profitieren, die die Drawdown-Plattform für lokale und globale Anwendungen zur Verfügung stellt. In der Partnerschaft mit der dena, ECF und der Drawdown-Community kommen Vorreiter für den Wandel zusammen, die sich gut ergänzen und Lösungen im großen Maßstab anstoßen können.“

„Es ist Zeit, dass Europa seine Klimaschutzbemühungen in einen neuen Kontext stellt“

sagte Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, bei der Eröffnung der Veranstaltung.

„Project Drawdown zeigt, wie man dabei vorgehen kann, so dass neue Kooperationen, Perspektiven und Projekte entstehen. Es ist ein außergewöhnliches Bündnis einiger der klügsten Köpfe im Bereich Energie und Klimaschutz; ein Forschungs- und Kommunikationsprojekt, das das Potenzial hat, die Welt zu verändern. Ähnlich wollen wir auch in Europa die vielen Initiativen, die es bereits gibt, zusammenbringen und stärken, mit einem Fokus auf Chancen und Möglichkeiten, nicht auf Bedrohungen und Ängste. Deshalb starten wir Drawdown Europe.“

Chad Frischmann, Vizepräsident und wissenschaftlicher Leiter von Project Drawdown:

„Drawdown Europe eröffnet spannende Perspektiven für unser gemeinsames Ziel, die Erderwärmung gering zu halten. Europa bietet dafür gute Voraussetzungen: exzellente Wissenschaft, starke Wirtschaft und, an vielen Stellen, politischen Willen. Die Europäische Union treibt Klimaschutz voran. Länder wie Deutschland mit seiner Energiewende und Frankreich mit seiner transition énergétique geben ermutigende Beispiele. Auf allen Ebenen der Gesellschaft sind Menschen bereit, sich zu engagieren. Wenn wir es schaffen, diese Aktivitäten auf Drawdown als Kernziel zu konzentrieren, wird das eine große Inspiration für alle sein, auch über Europa hinaus.“

Martin Rocholl, Leiter des Deutschlandprogramms der European Climate Foundation:

„Project Drawdown zeigt: Die Lösungen sind vorhanden. Jetzt muss die Politik handeln und den politischen und wirtschaftlichen Rahmen setzen, damit diese Lösungen so schnell wie möglich realisiert werden können. Der politische Anspruch entspricht derzeit nicht dem bereits vorhandenen Innovationspotenzial.“

Weitere Informationen über Drawdown Europe finden sich unter www.drawdowneurope.eu.

AutorIn: Redaktion

 
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